Am 21.07.2017 traten Nico Hertner und Max Engel vom Trailsurfers Racingteam die Reise ins ca. 450 km entfernte Bad Salzdetfurth nahe Hannover an, um an den deutschen Hobbymeisterschaften im Cross Country teilzunehmen. Die Anreise fand bereits am Freitag statt, um sich am Vortag beim abschließenden Training die Strecke genauestens anschauen zu können.
Die Sportstadt Bad Salzdetfurth scheute für den Parcours keine Mühen und legte einen beeindruckenden Kurs an. Der Start erfolgte in der Innenstadt und führte nach einem kurzen Stück durch ein Wohngebiet direkt in den Wald, wo steile Anstiege warteten, die mit Wurzeln gespickt waren. Angesichts der rutschigen Bedingungen galt es beim Training am Vortag, insbesondere an den steilen Anstiegen, die richtige Linie auszumachen, damit beim Rennen nicht unnötig viel Zeit verloren ging. Am höchsten Punkt der Strecke, verlief der Kurs dann im widerkehrenden Wechsel auf kurzen und steilen Anstiegen auf und ab. Hin und her durch Steilkurven, über Absätze und Steine oder Wurzeln. Zum Ende hin verlief die Strecke steil hinab durch einen Hinterhof und durch ein Haus, um schließlich in der Bad Salzdetfurther Innenstadt wieder in Beginn der Strecke einzufädeln. Die Zuschauer hatten bei diesem Ereignis sichtlich ihren Spaß, da die Rennfahrer im Innenstadtbereich über steile und eigens für das Rennen gebaute Brücken, Steilkurven und Holzhindernisse fahren mussten. Nach ein paar Runden auf dieser wunderschönen Strecke war klar, was sich in der vorangegangenen Woche bei Siegen beim Aspen MTB Marathon (Nico Hertner) und beim 5. Lauf des LBS-Cups MTB in Mosbach inklusive Bezirksmeisterschaft (Max Engel) bereits andeutete: Die beiden Trailsurfers fühlten sich gut, um ein weiteres starkes Rennen fahren zu wollen!
Der Renntag: Schon am frühen Morgen war abzusehen, dass die Strecke nicht dieselbe sein wird. Der zum Teil unwetterartiger Starkregen, der bis nach dem Rennen anhielt, machte aus der schönen Strecke eine gefährliche Sumpflandschaft. Selbst die fahrtechnisch besten Fahrer, hatten bereits beim Aufwärmen größte Probleme auf ihren Rädern sitzen zu bleiben. Nach einem guten Aufwärmprogramm, rollten die Beiden zur Startlinie. Der Startschuss fiel und es ging in die zunächst entschärfte Einführungsrunde, die direkt über eine breite und steile Straße zum höchstgelegenen Punkt der Strecke führte. Dadurch konnte sich das Feld von Anfang an bereits sortieren. Max hatte einen sehr guten Start und war gleich zu Beginn in der Spitzengruppe vertreten, Nico hingegen verpasste den Start etwas und musste zu Beginn den langen Anstieg der ersten Runde nutzen, um sich wieder nach vorne zu kämpfen. An fünfter Position ging Max in die erste Abfahrt und hatte Mühe und Not auf dem Rad sitzen zu bleiben, da sich im aufgeweichten Boden bereits tiefe Fahrrillen gebildet hatten. Dennoch fightete er sich Sekunde um Sekunde nach vorne und war bereits nach der ersten Zieldurchfahrt gerade einmal zweieinhalb Sekunden hinter dem Führenden. Obwohl noch drei Runden zu bewältigen waren, ergriff Max am ersten Anstieg der zweiten Runde die Initiative, ging in Führung und konnte sogar eine Lücke aufreißen. Doch die schwierigen Bedingungen machten es für den Kraichgauer nicht leicht. Inzwischen mussten nämlich die im Wald liegenden Anstiege schiebend oder tragend bewältigt werden. Dort wo noch gefahren werden konnte, nutze Engel seine hervorragende Technik, um seinen Vorsprung beim queren der Ziellinie auf 15 Sekunden auszubauen. Auch in der dritten Runde blieb Max fehlerlos und baute seinen Vorsprung weiter aus. Es galt fortan nun keine Fehler mehr zu machen und zu hoffen, dass das Material durchhält.
Nachdem der Obergimperner zum letzten Mal den höchsten Punkt der Strecke erreicht hatte, war klar, dass er auf den noch bevorstehenden Abfahrten nicht alles riskieren musste. Dennoch kam es gleich in der ersten Abfahrt zu einem kleinen Sturz, der aber zum Glück ohne Folgen blieb. Durch das zusätzliche Adrenalin im Körper wachgerüttelt, sammelte Engel noch einmal all seine Konzentration und fuhr den Sieg bei den deutschen Hobbymeisterschaften ein. Engel bestätigte damit abermals seine diesjährige bärenstarke Form.
Nico Hertner kamen die Streckenverhältnisse nicht so entgegen. Er hatte größere Schwierigkeiten sein volles Potenzial abzurufen. „Die Beine fühlten sich ganz gut an, aber der Kurs, bei den Verhältnissen, kam mir überhaupt nicht zu“, meinte der 20-Jährige etwas enttäuscht. Am Ende des Rennens stand aber auch hier ein hervorragender siebter Platz auf der Anzeigetafel!
Ein besonderer Dank gilt dem Autohaus Reiche, das den beiden Rennfahrer einen Transporter bereitstellte.