Am 16. Juli 2017 jährte sich der Aspen Bike Marathon nun schon zum 11. Mal. Für einige Athleten des Trailsurfer Racingteams gilt dieser Marathon als das Heimrennen schlechthin. Anders wie bei Cross Country Rennen führt der Marathon über einen 37 km langen Rundkurs mit 750 Höhenmetern. Hierbei können die Sportler wählen, ob sie eine Runde, den sogenannten „Short Track“ fahren möchten oder die Langdistanz, welche aus zwei der oben genannten Runden besteht. Unter den rund 70 Startern auf der Langdistanz, waren Raffael Künzel und Markus Schäfer wie gewohnt in der Teamkleidung kaum zu übersehen.
Um Punkt 10:00 Uhr richtete sich die Waffe für den Startschuss in den strahlend blauen Himmel und schickte die Starter auf die bevorstehende 74 km mit 1500 Höhenmetern. Während Künzel und Schäfer auf den ersten Kilometern versuchten sich zu platzieren und einen optimalen Rhythmus zu finden, konnte man die anderen vier Athleten des Trailsurfers Racingteams beim gemeinsamen Warm-up finden. Neben Philipp Plachy und Constantin Kinast konnte man auch die Hertner Brüder aufgereiht in der ersten Startreihe finden. Nach einem kurzen Interview blieben dann auch nur noch wenige Minuten um sich auf die folgenden Strapazen vorzubereiten.
„Mal schauen was die Konkurrenz so macht“, meinte der ältere Bruder Nico Hertner auf die Frage, wer am heutige Tag den Sieg anvisiere. Die Form stimmt, wobei für Constantin Kinast der heutige Renntag ein Überraschungspacket sein wird. „Das letzte richtige Rennen ist nun auch schon wieder ein gutes Jahr her“, antwortete der 29 Jährige, wohnhafte Stuttgarter, der aufgrund seines Berufslebens dieses Jahr nur sehr wenig Zeit finden konnte, um sein Trainingspensum abzuspulen.
Zusammen mit 250 anderen Startern ging es um 10:30 Uhr auf den panoramareichen Kurs. Im Gegensatz zur Langstrecke, erfolgte wie zu erwarten ein sehr hektischer Start, bei dem kleine Rempeleien nicht ausblieben. Während Raffael Künzel und Markus Schäfer bereits im Rhythmus pedalierten, suchten die anderen vier Trailsurfers auf dem Short Track noch ihren optimalen Rhythmus. Nico Hertner und Kinast gelang dies hervorragend, die sich gleich in der ersten Sechs-Mann-Gruppe wiederfinden konnten. Dicht folgten von Luca Hertner und Philipp Plachy.
An der ersten Schlüsselstelle nach rund 2 Kilometern an einer 26-prozentigen Steigung gelang es Nico Hertner sich von der Sechsergruppe abzusetzen und die Führung zu übernehmen. „Es war nicht ganz mein Plan so früh zu attackieren aber als ich bemerkte, dass eine Lücke hinter mir aufriss, sah ich meine Chance“, sagte Hertner. „Ich war froh, dass Paris Mistakidis noch zu mir aufschließen konnte und ich somit jemanden bei mir hatte, mit dem man super zusammen arbeiten kann“ fügte der Nordheimer hinzu. Nicht zu verachten, die anderen Athleten des Trailsurfers Racingteams, die sich im Laufe des Rennens als Trio zusammenfinden konnten und gemeinsam ordentlichen Druck machten.
Während Raffael Künzel und Markus Schäfer das Ziel zum ersten Mal überquerten und sich in die zweite Runde begaben, dauerte es nicht mehr lange bis die ersten der Kurzdistanz den Zielstrich passierten. Nico Hertner und Paris Mistakidis ließen sich die Führung bis zum Schlussspurt nicht mehr nehmen. Den Zielsprint entschied Hertner nach einer Zeit von 1:19 Std. für sich. Nur knapp acht Minuten später folgten Philipp Plachy und Constantin Kinast auf einem souveränen Gesamtplatz 11 und 13. Kinast grinsend: „Damit hätte ich nicht gerechnet, meine Form war heute überraschend gut. Allerdings ist es bei meinem Trainingspensum gerade verboten von Form zu sprechen, fügte er lachend hinzu.“ Der größte Pechvogel an diesem schwülen Sommertag hieß eindeutig Luca Hertner. „Mit zwei Defekten am Hinterrad blieb mir leider keine andere Möglichkeit wie anzuhalten und die Defekte zu beheben“, gab der 19 Jährige Nordheimer leicht enttäuscht von sich.
Mit einer Zeit von 1:28 Std. hat es dennoch für einen hervorragenden 15. Platz gereicht, der letztlich dem Team auch die Teamwertung bescherte. Neben dem Gesamtsieg von Nico Hertner war dann durch den Teamsieg auf dem Short Track, das Quartett des Trailsurfer Racingteams bestens vertreten. Auf der Langstrecke kämpfte sich Raffael Künzel auf einen starken 13. Platz mit einer Fahrzeit von 2:56 Std. Markus Schäfer beendet den sichtlich guten Tag mit Rang 29 und einer Wettkampfzeit von 3:14 Std. Wir bedanken uns bei den Hardtwaldracers des TSV Nordhausen und hoffen in den weiteren Jahren diese Veranstaltung unser Heimrennen nennen zu dürfen.